TSV BADEN Östringen e.V.
Schon gewusst?

Die Gründungsversammlung des "Turnvereins Östringen" war am 13. März 1900 - unser Verein ist schon über 120 Jahre alt.

Vereinsgeschichte

Die lange Geschichte eines Mehrspartenvereins

Der TSV Baden Östringen – eine außergewöhnliche Vereinsgeschichte

Der Mehrspartenverein TSV Baden Östringen 1900 e.V. blickt auf eine lange Vereinsgeschichte zurück, die wenige Jahre nach dem 100. Jubiläum im Jahr 2000 eine unerwartet dramatische, aber letztlich unglaublich erfolgreiche Entwicklung seiner bereits 1927 gegründeten Handballabteilung genommen hat. Allerdings gelangen diese Erfolge, die 2016 in der deutschen Meisterschaft der Rhein – Neckar – Löwen ihren vorläufigen Höhepunkt fanden, nicht mehr selbständig als Einzelverein, sondern als Stammverein der SG Kronau/Östringen, welche seit 2002 besteht. Diese, sicherlich von glücklichen Zufällen, aber auch von kontinuierlicher Vereinsarbeit und wegweisenden Entscheidungen der Verantwortlichen geprägte, turbulente Zeit mit ihren Auswirkungen auf den Verein soll im Folgenden beschrieben werden.

 

1982 – 2002 von der Badischen Oberliga in die 2. Bundesliga

20 Jahre liegen zwischen dem Aufstieg als Badischer Meister 1982 in die Regionalliga Süd und den legendären aber letztlich nicht vom Erfolg gekrönten Aufstiegsspielen gegen den SV Wilhelmshaven im Jahr 2002. In dieser Zeit wurden die Voraussetzungen für die Gründung der SG Kronau/Östringen und damit der bis heute so erfolgreichen Rhein – Neckar – Löwen (RNL) als 1. Mannschaft der SG geschaffen.

Bereits in der Meistersaison 1981/82 erfolgte unter dem damaligen Obmann Reinhard Rudolf ein Umdenken. Bestand die 1. Mannschaft bis dahin weitgehend aus einheimischen Spielern, fanden nun vermehrt namhafte „Auswärtige“ zum TSV. Spieler, wie Jochen MaasRolf Keller, Thomas Häussler oder „Archie“ Hoffmann waren neben einheimischen Talenten wie Rolf Becker, Claus Hering, Werner Fürbaß, Johannes Klefenz und Torwart Egbert Hotz Garanten für den Aufstieg. Mussten in der Saison 82/83 die Heimspiele noch in der Schönbornhalle in Bad Mingolsheim ausgetragen werden, bekam der Handball mit der Einweihung der Sporthalle Östringen ab 1983 eine neue, der Spielklasse angemessene, Spielstätte, das künftige „Wohnzimmer“ des Östringer Handballs. Mehr als 1 500 begeisterte Zuschauer sahen ein hochklassiges Eröffnungsspiel gegen den Bundesligisten Frisch Auf Göppingen bei dem die Östringer zeigten, dass sie auch auf diesem Niveau mithalten konnten.  Als diese Mannschaft in der Saison 1983/84 kurz vor der Regionalligameisterschaft stand, die entscheidenden Spieler den Aufstieg in die 2. Bundesliga letztlich jedoch verweigerten, warf der damalige Erfolgstrainer Heiner Wellhöfer das Handtuch. Die Folge war, dass die Mannschaft auseinanderfiel und 1985 wieder abstieg. Es dauerte bis 1989 als nach mehreren vergeblichen Anläufen endlich der Wiederaufstieg gelang. Prägende Spieler in dieser Zeit waren Gerhard BitzUwe ZweignerRoland Münch und Peter Masica. Über 1 000 Besucher aus der ganzen Region sorgten, angetrieben vom Fan – Club „Rote Teufel“, bei den packenden Heimspielen für eine großartige Atmosphäre in der Östringer Stadthalle, die bald zur Handballhochburg im BHV wurde.  Mit spektakulären Neuzugängen, wie den ehemaligen Nationalspielern Michael Roth, Silbermedaillengewinner von Los Angeles, und Uli Schuppler, gelang 1994 unter dem Trainer Wolf – Dieter Nagel nach mitreißenden Qualifikationsspielen gegen die HG Bad Neustadt der Aufstieg in die 2. Bundesliga.   

Diesem großartigen sportlichen Erfolg stand ein für die damaligen Vereinsverhältnisse enormer finanzieller Aufwand gegenüber. Logische Folge war die wirtschaftliche Ausgliederung der 1. Mannschaft in eine Handball-Spielbetriebs GmbH (HSB GmbH) unter dem Geschäftsführer Reinhard Rudolf. Trotz ungebrochen hervorragendem Zuschauerzuspruch mussten immer neue Sponsoren generiert werden, um die gewachsenen finanziellen Belastungen zu stemmen. Unterstützung gewährte auch der bereits 1990 gegründete Handball – Förderkreis. Die Änderung des Vereinsnamens in TSV „BADEN“ Östringen war dem Bestreben geschuldet, professionellere Marketingstrukturen, welche in die Region ausstrahlen sollten, aufzubauen.

Nach dem Ende seiner Karriere als aktiver Handballer wechselte Michael Roth ins Trainerfach und löste Wolf – Dieter Nagel ab. Verstärkt mit internationalen Spielern wie dem großartigen slowakischen Nationaltorwart Maròs Kolpak gelang dem TSV 2002 die Vizemeisterschaft in der 2. BL. Süd und damit die Qualifikation für die Aufstiegsspiele zur 1. Bundesliga. Es waren zwei an Dramatik nicht zu überbietende Matches gegen den SV Wilhelmshaven. Nach einer 21: 25 Auswärtsniederlage gelang vor 1600 begeisterten Zuschauern im Tollhaus Stadthalle ein 24: 21 Heimsieg, der jedoch von den Fans wegen einem einzigen Tor, das zum Aufstieg fehlte, leider nicht umjubelt werden konnte. Gleichwohl war dies der größte Erfolg des TSV im Handballsport und gleichzeitig der letzte eigenständige Auftritt einer TSV – Mannschaft im Handball.

Neben dem Spitzensport lag in diesen Jahren der Schwerpunkt auf einer hervorragenden Nachwuchsförderung, die neben mehreren badischen Meistertiteln eine bemerkenswert große Anzahl von einheimischen Jugendspielern an die Bundesliga heranführte. Den Bundesligakadern 1996 – 2002 gehörten folgende Östringer an:  Christian Bender, Jochen Essig, Timo Faulhaber, Tobias Schweinfurth, Wolfgang Holzapfel, Thorsten HolzingerNorman Steinbach, der heutige Bürgermeister Felix Geider und Christian Zeitz.

Tobias Schweinfurth gelang mit dem TV Großwallstadt der Sprung in die 1. Bundesliga und er avancierte dort zum Stammspieler darüber hinaus wurde er in die B-Nationalmannschaft berufen und ist somit neben Christian Zeitz der 2. deutsche Nationalspieler aus den Reihen des TSV, wie Christian also ein echtes Eigengewächs.

Mit dem „DHB-Vereinsjugendpreis für überfachliche Maßnahmen“, wie Jugendfreizeiten und verschiedenen Projekten wie Umwelt- und Naturschutz sowie sportlichen Veranstaltungen, wurde das jahrelange Engagement der TSV-Verantwortlichen im Jahr 2001 gewürdigt.

 

Christian Zeitz

Die Handballkarriere von Christian Zeitz kann man nur als „sagenhaft“ bezeichnen. Schon in den Jugendmannschaften fielen sein herausragendes Talent und sein Wurfrepertoire mit dem unglaublich harten „linken Hammer“, auf.  Es gab Spiele in denen er ¾ der Tore seiner Mannschaft allein erzielte. Aber auch in der Abwehr konnte er das Spiel des Gegners regelrecht lesen und Abspiele vorausahnen, was zu zahlreichen Ballgewinnen führte. Er lebte schon als Kind Handball, verbrachte den größten Teil seiner Freizeit in der Sporthalle und trainierte oft nicht nur mit seiner Mannschaft, sondern in den nachfolgenden Trainingsstunden auch noch mit den Älteren bis zum Abend. Ein Vorbild war ihm sein älterer Bruder Jürgen, der in den 1990iger Jahren eine wichtige Stütze der Regionalligamannschaft des TSV war. Christian war das größte Talent seines Jahrgangs in Deutschland und qualifizierte sich über die Landesauswahl 1997 für die Juniorennationalmannschaft. Er hat sicher von vielen Trainern in den Vereinen und in den Auswahlmannschaften profitieren können, der größte Anteil an seinem Erfolg ist jedoch zweifellos seinem außergewöhnlichen Talent, seinem Instinkt für Spielsituationen, seiner Begeisterung und Zielstrebigkeit zuzuschreiben. Schon als Kind antwortete er auf die Frage von Erwachsenen, was er einmal werden wolle: „Bundesligaspieler“. Mit 17 Jahren spielte er bereits in der 1. Mannschaft des TSV in der     2. BL. und später bei den „Kröstis“, dem neuen Markennamen der SG Kronau/Östringen in der 1. Bundesliga. 2003 wurde der THW Kiel auf ihn aufmerksam, wohin er in der Saison 2003/4 wechselte. Seine wuchtige, dynamische und vielfach geniale Spielweise brachte ihm 166 Berufungen in die deutsche Handballnationalmannschaft, mit der er 2007 Weltmeister wurde. Neben diesem, seinem größten Erfolg, erreichte er mit dem THW Kiel, sage und schreibe, 8 deutsche Meistertitel, 6 Pokalsiege, war mit dem THW 3-mal Gewinner der Champions League. Mit Veszprém, wohin er 2014 wechselte, war er 2015 ungarischer Meister und Pokalsieger, sowie Gewinner des Weltpokals für Vereine, dem „Super Globe“. Mit der Nationalmannschaft wurde er 2004 Europameister, 2007 Weltmeister und gewann 2004 bei den Olympischen Spielen von Athen die Silbermedaille. 2016 kehrte er aus Ungarn nach Kiel zurück, wo er einen ungeheuren Beliebtheitsgrad besitzt, und auch, weil er wegen seiner außerhalb des Handballfelds eher zurückhaltenden und bescheidenen Art im Norden gut ankommt, als Handballikone gilt. Christian Zeitz ist, gemessen an seinen Titeln, der erfolgreichste deutsche Handballer aller Zeiten und natürlich der bedeutendste Sportler, den Östringen je hervorgebracht hat.

 

Die SG Kronau/Östringen von den Kröstis zu den Rhein – Neckar – Löwen

Am 1. Juli 2002 wurde, die SG Kronau/Östringen gegründet. Voraus gingen außerordentliche Mitgliederversammlungen in den Vereinen, wo auch mit der Unterstützung von Uli Belle, dem Präsidenten des Badischen Handballverbandes (BHV), Überzeugungsarbeit geleistet werden musste. Letztlich sprachen sich die Mitglieder beider Vereine mit deutlichen Mehrheiten für eine SG aus. Diese Fusion der Handballabteilungen der TSG Kronau und des TSV war das Resultat nüchterner Überlegungen zur Zukunft der Nachbarschaftsvereine. Trotz der sportlichen Erfolge beider Clubs gestaltete sich die finanzielle Situation zunehmend prekärer. Durch die räumliche Nähe wuchs eine harte Konkurrenz um Sponsoren und Zuschauer. Es wurde rasch klar, dass der, auch von anderen Vereinen umkämpfte, Sponsorenmarkt ausgeschöpft war. Um eine drohende Insolvenz der HSB GmbH abzuwenden, war es deshalb nahe liegend und letztlich für den TSV überlebensnotwendig diese sportliche „Vernunftehe“ einzugehen.

Der sportliche Erfolg der SG trat in der Saison 2002/3 mit der Meisterschaft und dem direkten Aufstieg in die 1. Bundesliga sofort ein. Die Östringer Stadthalle war fortan für den Zuschauerboom zu klein und so kam es zum Umzug der Heimspiele in die Eppelheimer Rudolf – Wild – Sporthalle, wo über 3 000 Besucher Platz fanden. Trotz fast immer ausverkaufter Halle und toller Stimmung reichte es im ersten Bundesligajahr nur zum Relegationsplatz. Damit waren Relegationsspiele gegen Schwerin notwendig, um die Klasse zu erhalten. Das Heimspiel brachte einen grandiosen Sieg mit 9 Toren Vorsprung. Keiner glaubte, dass noch etwas schief gehen würde. So fuhr man selbstbewusst und siegesgewiss nach Schwerin und wurde schmerzlich eines Besseren belehrt. Als unser Rechtsaußen Holger Löhr kurz vor Spielende die letzte Chance vergab, hatte Schwerin einen 10 Tore – Vorsprung über die Zeit gebracht und die SG war, – der Schock saß tief -, abgestiegen.

In der Zwischenzeit war in Mannheim die SAP Arena im Bau und Daniel Hopp als Eigner war auf der Suche nach einem zweiten Home -Team neben seinem Eishockeyclub Adler Mannheim. Man wurde sich schnell einig, dass dies die „Kröstis“ sein sollten. Nach einem Jahr in der 2. Liga gelang der sofortige Wiederaufstieg in der Saison 2004/5. Da die SAP Arena im September 2005 fertig gestellt war, konnten die in Rhein – Neckar – Löwen (RNL) umbenannte 1. Mannschaft der SG Kronau/Östringen ihre Heimspiele fortan in dieser 13 200 Zuschauer fassenden Megahalle austragen. Es war für viele Fans ein unbeschreibliches Gefühl, als sie zum ersten Heimspiel die Halle betraten und eine Atmosphäre vorfanden, die keinen Vergleich mit den bisherigen Heimspielen zuließ. Es eröffnete sich für die Spieler, die Fans und die Verantwortlichen eine völlig neue Dimension des Handballs.

Wer die SAP Arena in einem Spitzenspiel einmal ausverkauft erlebt hat, wird diesen Eindruck so schnell nicht vergessen. Dem gestiegenen medialen- und Zuschauerinteresse hinkten die sportlichen Erfolge zum Glück nicht hinterher. Nach zwei Eingewöhnungsjahren mit den Plätzen 6 und 8 konnte „in der besten Liga der Welt“ immer ein Platz unter den ersten 5 Mannschaften erreicht werden. War man in den Jahren 2014 und 2015 jeweils deutscher Vizemeister wurde 2016 die kontinuierliche Aufbauarbeit schließlich mit dem deutschen Meistertitel und dem Gewinn des Supercups belohnt. Dazwischen lagen 9 Teilnahmen am Final – Four um den deutschen Pokalsieg, -der jedoch bis dato nicht gelang-, in Hamburg, zweimal wurde des Champions – League – Halbfinale erreicht und 2013 der EHF – Pokal gewonnen. Der Zuscherschnitt lag in der Saison 2015/16 bei 8 783. Mittlerweile gibt es 3 Fan Clubs mit mehreren Hundert Mitgliedern. Ein besonderes Highlight war der „Tag des Handballs“ am 6. 9.2014, als 44 189 Zuschauer in der Frankfurter Commerzbank Arena das Spiel gegen den HSV sehen wollten – Weltrekord! Derzeit liegen die RNL mit 32: 4 Punkten punktgleich mit Kiel und einen Punkt hinter Spitzenreiter Flensburg auf Rang 3.

Dieses europäische Spitzenteam ist mit internationalen Assen bestückt, besitzt jedoch mit derzeit 7 Kadermitgliedern einen immer noch relativ hohen Anteil an deutschen Spielern. Aus der eigenen Jugend schafften den Sprung zum Stammspieler bisher Uwe Gensheimer und Patrick Grötzki. Beide sind verdiente und äußerst erfolgreiche Nationalspieler.

Uwe Gensheimer (derzeit PSG Paris) war von 2003 bis 2016 in der 1. Mannschaft und ist noch immer Mitglied beim TSV. Er war in den letzten Jahren Kapitän des Teams und der deutschen Nationalmannschaft. Wie Christian Zeitz sind Uwe und Patrick leuchtende Handballvorbilder für die Jugend. Henning Fritz, unvergessener „Man of the Match“ des Weltmeisterteams von 2007 und Welthandballer 2004 spielte von 2007 – 2012 bei den RNL. Ihm gefiel es so gut in Östringen, dass er bis heute hier wohnt und mit seiner Familie in das gesellschaftliche Leben der Stadt voll integriert ist.  Ein TSV Eigengewächs ist der Betreuer seit der 1. Stunde Konrad „Conny“ Hoffmann. Er ist die gute Seele des Teams und liest den Spielern jeden Wunsch von den Lippen ab.

Das Management der Rhein – Neckar Löwen wurde von Beginn an komplett professionalisiert. Einem Geschäftsführer stehen hauptamtliche Mitarbeiter vor und wird vom Aufsichtsrat kontrolliert. Die beiden Stammvereine TSV BADEN Östringen und TSG Kronau halten jedoch laut den Statuten des deutschen Handballbundes 51% des Stimmrechts und das Spielrecht in der Bundesliga.

 

SG Kronau/ Östringen – Jugendarbeit

Für die sehr gute Jugendarbeit der SG spricht allein schon das Exzellenzzertifikat, welches seit 2008 vom DHB vergeben wird. Jeder Bundesligist wird dabei in seiner Jugendarbeit bewertet und Vereine, die den anspruchsvollen Anforderungen nicht entsprechen, zahlen ein Bußgeld in einen Fond zur allgemeinen Förderung der Nachwuchsarbeit. Die SG hat das Jugendzertifikat in jedem Jahr erhalten, in den letzten 3 Jahren sogar mit Stern. Grundlage hierfür ist zum einen das 2008 eingeweihte Handballinternat im Nachwuchsleistungszentrum Kronau zum anderen die hervorragende Ausstattung der Jugendteams mit einem qualifizierten Trainerstab, und die Trainingsmöglichkeiten in der 2007 fertig gestellten Trainingshalle für die RNL in Kronau und in den Östringer Hallen. Hinzu kommt eine professionelle schulische Betreuung, nicht nur der 12 – 15 Internatsschüler, durch Lehrer des Leibniz – Gymnasiums Östringen, sowie die soziale und integrative Einbindung der jungen Sportler in die Ludwig – Guttmann – Schule für Körperbehinderte in Kronau. Natürlich steht besonders die sportliche Entwicklung der Nachwuchstalente für diese Auszeichnung im Mittelpunkt des Interesses. Der wichtigste Gradmesser für die Talententwicklung ist die Berufung von Jugendspielern nach dem Durchlauf der Landesauswahlen in die A – Jugend- und Juniorennationalmannschaft. In den letzten 10 Jahren erreichten 21! Jugendspieler der SG dieses Ziel. Mannschaftlich herausragend ist der deutsche Meistertitel der A-Jugend 2008. Seit 2003/4 wurden eine deutsche Vizemeisterschaft in der B-Jugend und zwei mal 3. Plätze, drei süddeutsche Meisterschaften und acht badische Meistertitel in verschiedenen Jugendklassen errungen, ohne die zahlreichen Titel auf Kreisebene im Einzelnen zu benennen. Derzeit sind 13 männliche und 3 weibliche Jugendmannschaften, sowie jeweils 2 Herren- und Damenmannschaften im Spielbetrieb gemeldet. Ziel ist, aus einer breiten Basis eine möglichst große Anzahl Jugendlicher zum Leistungshandball in die Seniorenklassen zu bringen. Um einen qualitativ hochwertigen Übergang zu gewährleisten, betreibt die SG eine Mannschaft in der 3. Liga (früher Regionalliga) mit ausschließlich eigenen Nachwuchskräften. Der sofortige Einstieg von Talenten bei den RNL ist jedoch bei den Ansprüchen, welche an dieses deutsche und internationale Spitzenteam gestellt werden, sehr schwierig und gelang nachhaltig nur den Ausnahmetalenten Christian Zeitz, Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki.  Es bleibt jedoch für die hoffnungsvollsten Talente alternativ der Weg über weniger ambitionierte Vereine der Bundesligen bis in das Spitzenniveau aufzusteigen und dann evtl. zurückzukehren.

Das Nachwuchsleistungszentrum beschäftigt neben 2 hauptamtlichen Mitarbeitern, die nebenamtlich tätigen Trainer, Lehrkräfte, Betreuer und Rolf Bechtold als Internatsleiter. Ohne die dauerhafte Unterstützung der Finanzierung durch die Dietmar – Hopp – Stiftung, welche schon für den Bau der Trainingshalle und den Internatsbau verantwortlich zeichnete, wäre eine Nachwuchsförderung in diesem Stil für die beteiligten Vereine nie zu bewältigen.

Letztlich eröffnete die Fusion der Handballabteilungen des TSV und der TSG Kronau die geschilderte großartige Entwicklung. Jugendspieler/innen eifern ihren Vorbildern nach, profitieren von den Entwicklungsmöglichkeiten und denken nicht in überkommenen Vereinskategorien. Aufgabe der Stammvereine ist es durch ein qualifiziertes Angebot möglichst viele Kinder für den Handballsport zu begeistern und Grundlagen für eine Ziel führende Entwicklung von Talenten zu legen. So präsentiert sich die SG Kronau/Östringen heute als erfolgreichster und größter Handballverein im Badischen – und darüber hinaus im Süddeutschen Handballverband.

 

Weitere TSV – Abteilungen

Die Leichtathletikabteilung hat eine lange Tradition beim TSV. Nach ersten Erfolgen in den 1960iger und 70iger Jahren unter dem Trainer Oskar Göbel übernahm Elisabeth Päßler ab 1979 das Training und prägte bis zu ihrem Rücktritt 2016 über 37 Jahre die Leichtathletik in Östringen. Unter ihrer Leitung trainierten meist über 100 Kinder und Jugendliche. Obwohl die Trainingsbedingungen aus Mangel an entsprechenden leichtathletischen Anlagen über viele Jahre keineswegs ideal waren, stellten sich bald Erfolge ein. Seit 1988 machten sich die Östringer Leichtathleten auch auf Landes – Süddeutscher – und nationaler Ebene einen Namen. Klarissa Altdörfer (5. Deutsche Mehrkampfmeisterin im 7 – Kampf 1989), Dominic Wernli (deutscher Vizemeister Blockwettkampf Lauf 1989) und Sven Künstler (3. deutscher Juniorenmeister 400m Hürden 1999), sowie die Sprintstaffel der Männer mit Andreas Mayer, Rolf Barth, Steffen Bolich und Sven Künstler (12. Platz 4 x 100m bei den Deutschen Meisterschaften der Aktiven) waren in den 90iger Jahren die Spitzenathleten und sorgten für beachtliche Ergebnisse auf nationaler Ebene. Noch erfolgreicher waren die TSV – Leichtathleten nach der Jahrtausendwende: 2003 belegt Sarah Schuhmann den 5. Platz bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften im 7 – Kampf, Jascha Lenkering wird 2004 Deutscher Meister im Block Lauf M14 und Steffen Bolich gelingt in den Jahren 2005 und 2006 jeweils das Double über 100 und 200m bei den Deutschen Meisterschaften in der Altersklasse M30. 2009 wiederholt er seinen Erfolg über 100m in der Altersklasse M35. Herausragend auch die Deutsche Vizemeisterschaft im 7 – Kampf mit der Mannschaft Sarah Schuhmann, Judith Horak und Anna Maiwald. Letztere hat sich unter der Anleitung ihrer Trainerin Elisabeth Päßler zur erfolgreichsten Athletin aus den Reihen des TSV entwickelt.

2008 wurde sie Deutsche Meisterin im 7 – Kampf der weiblichen A –Jugend und wiederholte diesen Erfolg 2009. Im Jahr 2011 holte sie den Titel bei den Juniorinnen und wechselte in die Trainingsgruppe des Bayer 04 Leverkusen. Im Trainingsumfeld mit deutschen Topathleten gelang ihr mit dem Titel bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften 2014 ein weiterer Karrieresprung. 2015 wurde sie Studentenweltmeisterin im 7 – Kampf und fand durch ihren 10. Platz bei der EM 2016 in Amsterdam und einer Bestleistung von 6 111 Punkten internationale Anerkennung. Ihr Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.                                                                                                                                 Elisabeth Päßler war es, neben der Talententwicklung zum Leistungssport, wichtig, den Breitensport zu fördern und vielen Kindern aus Östringen das Sporttreiben zu ermöglichen.

So legte sie ihr Augenmerk immer auf eine breite Ausbildung und vermied eine frühe Spezialisierung, ihr Schwerpunkt lag auf der Teilnahme an Mannschaftswettbewerben und Staffeln, um auch schwächeren Athleten die Chance zu Erfolgen bei Meisterschaften zu geben. Seit der Einweihung des Schulsportzentrums Soliswiesen 2010, welches mit großzügiger Unterstützung der Dietmar – Hopp – Stiftung gebaut werden konnte, stehen den Leichtathleten in Östringen optimale Trainingsbedingungen zur Verfügung. Es bleibt zu hoffen, dass Elisabeth Päßlers Nachfolger deren jahrzehntelange Aufbauarbeit beim TSV erfolgreich fortführen können.

Die Triathlonabteilung wurde im Frühjahr 2013 von einigen Östringer Triathlon Enthusiasten gegründet. Bereits im ersten Jahr zog es ca. 20 Aktive auf die Wettkämpfe und mittlerweile startet eine Mannschaft in der 3. Liga des Baden-Württembergischen Triathlon Verbandes (BWTV) dem LBS – Cup. Selbstverständlich stellt die Abteilung auch Teilnehmer am Kraichgau – Ironman 70.3. Die Deutschen Meisterschaften im Cross – Duathlon fanden 2016 mit einer Rekordbeteiligung von über 200 Athleten in Östringen statt. Wettkampfzentrum und Ausgangspunkt für die Streckenführungen durch den Brettwald und die Tongrube Rettigheim ist die TSV Halle. Es spricht für die Organisatoren der Triathlon Abteilung, dass die Deutsche Triathlon Union (DTU) diesen hochklassigen Wettbewerb zum 3. Mal nacheinander an den TSV BADEN Östringen vergeben hat.

Die Abteilungen Badminton, KarateFreizeitsport mit seinem Volleyball, Hallenhockey- und Gymnastikangebot, Breitensport mit Kindersport, Tanz- und Gymnastikkursen und die 2015 gegründete Skiabteilung mit ihren beliebten Skifreizeiten in Mayrhofen im Zillertal runden mit attraktiven breitensportlichen Aktivitäten die Angebotspalette des Mehrspartenverein mit ca. 700 Mitgliedern ab.

 

Die Vorstände und Vereinschronik ab 1982

1982 – 1990 Uli Belle

Weiterentwicklung der Abteilungen Handball (Robert Fellhauer, Reinhard Rudolf) und Leichtathletik (Elisabeth Päßler), Faschingsveranstaltungen „Närrischer TSV“ (Roswitha Gambichler) und „Schmutziger“, neue Gymnastikgruppen, Aufbau der AgVÖ (Arbeitsgemeinschaft Östringer Vereine), Ausbau der Schwimmabteilung (Helgard Rampf1984 und 1986 Besuch und Gegenbesuch der Partnervereine Maas Rozenburg und TSV

1998 – 2007 Präsident des BHV

 

1990 – 1992 Klaus Geider †

1990 Gründung Förderkreis Handball (Reinhard Rudolf)

Klaus Geider war bis zu seiner schweren Erkrankung ein umsichtiger und äußerst beliebter Vorstand. Nach seinem Tod im Sommer 94 wurde das Klaus Geider Gedächtnisturnier, seit 2010 Geider – Cup, ins Leben gerufen, unterstützt von Geider Optik. Das jährlich im August in der Stadthalle stattfindende Handballturnier für Mannschaften der 3. Liga ist mittlerweile international besetzt und dient der Saisonvorbereitung.

 

1992 – 94 Wolfgang Förderer

Fortführung der Hallensanierung, 1994 Klaus Geider Gedächtnisturnier,

 

1994 – 2012 Wolfgang Essig

1994 Aufstieg in die 2. BL, Gründung der HSB GmbH (Reinhard Rudolf)

1997 Abschluss der Sanierung TSV Halle mit Anbau Foyer, neuem Schwungboden und Holzdecke (Robert Fellhauer) und Geschäftszimmer

22.05.2002 Aufstiegsspiel des TSV zur 1. BL, letztes eigenständiges Handballspiel des TSV BADEN Östringen

01.07.2002 – 01.07.2012 Präsident SG Kronau/Östringen

2002 Abwicklung HSB GmbH (Alexander Kramer, letzter Geschäftsführer)

2003-05 Handballjugend in JSG Östringen/Kronau/BS und dann ab 2005 in der SGKÖ gemeinsam (JV Fred Fischer)

2003 1. Aufstieg 1.BL

2005 2. Aufstieg 1.BL

2007 Fertigstellung RNL Trainingshalle in Kronau

2008 Einweihung SG Handballinternat in Kronau

2010 Einweihung Schulsportpark Soliswiesen

2010 Installation der Solaranlage TSV Halle

Von 1976 – 2012 Werner Fürbaß, 36 Jahre vorbildlicher Vereinskassier und

stellvertretender Vorstand unter allen genannten Vorsitzenden!

 

2012 – Sebastian Geider

01.07.2012 Präsident SG Kronau Östringen

2013 Gründung Triathlon Abteilung

2014 Gründung Skiabteilung

2014 RNL, EHF Pokalsieger

2014 Ausrichtung 1.Deutsche Crossduathlon-Meisterschaft

2015 Installation Wirtschaftsbereich Stadthalle

2015 Ausrichtung 2.Deutsche Crossduathlon-Meisterschaft

2015 Gründung Breitensportabteilung

2016 RNL Deutscher Meister

2016 Ausrichtung 3.Deutsche Crossduathlon-Meisterschaft

2017 RNL Deutscher Meister

2018 RNL Deutscher Pokalsieger

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