Wettkampfbericht Kraichgauman 2020

Der Sparkasse Kraichgauman powered by R&K Nutzfahrzeuge des Jahres 2020 wird wohl als kuriosester Überhaupt in Erinnerung bleiben. Kurios deshalb, weil er, in diesem von der Corona-Pandemie geprägtem Jahr, überhaupt stattfand. Ein schlüssiges Hygienekonzept und auch der Wille, dieses diszipliniert umzusetzen sowie die Unterstützung der Stadt Östringen machten es möglich, der Wettkampf konnte stattfinden. Der Mangel an Wettkämpfen über den Sommer in Kombination mit der extrem guten, in vielen zusätzlichen Lockdown-Trainingseinheiten gewonnenen Form der Hobby- und Profiathleten führte zu einem großen und extrem starken Starterfeld, welches man normalerweise nur bei einer Deutschen oder Baden-Württembergischen Meisterschaft sieht.

Die Motivation der Sportlerinnen und Sportler war so groß, dass weder das durchwachsene Wetter noch die Corona-bedingten Einschränkungen des Wettkampfes die Stimmung trüben konnten. Und dabei begann der längste Tag des Jahres für die Helferinnen und Helfer des Ausrichters, TSV Baden Triathlon, gleich mit schlechten Nachrichten: Zum einen musste die Profi Triathletin und sehnlichst erwartete Kraichgauman-Debütantin Laura Philipp (Hep Sportsteam/TSV Mannheim) ihren Start leider gesundheitsbedingt absagen. Auch Profi und Lokalmatador Markus Rolli musste leider passen. Dazu kam, dass die ausgiebigen Regenfälle der vergangenen Tage wieder eine Last-Minute-Entschärfung des Streckenteils Wienerberger Tongrube erforderlich machten. Alles Dinge, die man als Veranstalter am Wettkampfmorgen nicht braucht.

Allen Widrigkeiten zum Trotz eröffneten Rennleiter Christian Huth und die Moderatorin im Stadion, Sandra Sokolowski, pünktlich um 14 Uhr das Rennen. Statt des gewohnten Startschusses gab es in diesem Jahr gleich mehrere Schüsse, denn ein gemeinsamer Start aller Athletinnen und Athleten war aus Abstandsgründen nicht möglich. Die Alternative hieß Wellenstart: Alle 5 Sekunden gingen 4 Sportler über die Startlinie, somit wurde die Startprozedur über einige Minuten gestreckt und Abstände konnten eingehalten werden.
In den ersten Wellen waren u.a. die Favoriten um den amtierenden Deutschen Meister im Crossduathlon, Jonas Hoffmann (Racextract Racing Team), sowie den Vorjahressieger Malte Plappert (HEP Sportsteam/Tri Team Heuchelberg) vertreten. Dazu kamen noch die starken Jonas Uster (Triathlon Team DSW Darmstadt), Raphael Junghans und Dustin Uhlig (beide Tri Team Heuchelberg) sowie Tibor Gijssen (SRAM Factory Team). Das Lauftempo war vom Start weg sehr hoch und es war klar erkennbar, dass die schnellen Läufer einen soliden Vorsprung in den ersten Wechsel retten wollten. Dies gelang zunächst Jonas Hoffmann am besten, jedoch dicht gefolgt von Dustin Uhlig. Jonas Uster als Dritter war bereits 90 Sekunden dahinter.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Abstände bei den Damen bereits deutlich größer. Über 2 Minuten nahm Laura Zimmermann der nach dem Lauf Zweitplatzieren Alexandra Rudl ab, die ja nun bei Weitem keine schlechte Läuferin ist. Kathrin Halter (SV Nikar Heidelberg) und Julia Polley (Time 2 Beat) lauerten weitere 90 Sekunden hinter Alexandra.

Bei den Männern fuhr derweilen Jonas Hoffmann mit noch recht großem Vorsprung zur ersten Tongrubendurchquerung. Allerdings kündigte sich bereits zu diesem Zeitpunkt an, was wir z.B. auch im letzten Jahr erlebt haben. Völlig unbeeindruckt von den durch einsetzenden Regen immer schwieriger werdenden Bedingungen, spulte Malte Plappert die Runden durch den Östringer Wald ab und ließ Jonas Hoffmanns Vorsprung immer mehr zusammenschmelzen. „Dem Malte ist Wetter egal“, sagte ein Unbekannter Athlet später in der Wechselzone. So wurden auch knapp 2,5 Minuten Rückstand beim Laufen knapp 1 Minute Vorsprung nach dem Radsplit. Tibor Gijssen konnte ebenfalls noch etwas Zeit auf Jonas Hoffmann gut machen.

Im Wettbewerb der Damen wurde langsam offensichtlich, dass es nur noch darum geht wer hinter Laura Zimmermann den zweiten Platz klar macht. Weitere knapp 6 Minuten brummte diese der Verfolgerin Alexandra Rudl beim Radsplit auf. Lediglich Kathrin Halter war es noch gelungen, sich in der zweiten Disziplin einige Sekunden nach vorne zu schieben.

Der abschließende Lauf der Männer versprach nochmals Spannung, war doch noch in Erinnerung wie stark der nach dem Radsplit nun zweitplatzierte Jonas Hoffmann vom Start weg angelaufen war. Aber Malte Plappert ließ nichts mehr anbrennen. Souverän verteidigte er seinen Vorsprung und kam letztlich mit knappen 90 Sekunden Vorsprung als Kraichgauman 2020 ins Ziel. Zweiter wurde Jonas Hoffmann ca. 2 Minuten vor dem Drittplatzierten Tibor Gijssen.

Bei den Damen fuhr Laura Zimmermann ihren zu keiner Zeit gefährdeten Start-Ziel-Sieg ein und wurde Kraichgauwoman 2020. Erst nach fast 9 Minuten kam Alexandra Rudl als Zweite ins Ziel, kurz dahinter Kathrin Halter.

Die Zusätzliche Wertung „Tongruben-Champion“ für die schnellste Durchquerung des Segments Wienerberger Tongrube ging ebenfalls an den Sieger Malte Plappert und die Siegerin Laura Zimmermann.

Wir gratulieren allen Gewinnern, aber auch allen Finishern recht herzlich.

Der TSV Baden Triathlon bedankt sich von ganzen Herzen bei allen Helferinnen und Helfern sowie ihren Familien, den tollen Sponsoren, der Verwaltung der Stadt Östringen und dem Bauhof sowie dem Deutschen Roten Kreuz und unserer Feuerwehr für die tolle Unterstützung, ohne die der Sparkasse Kraichgauman 2020 nicht möglich gewesen wäre.

Außerdem bedanken wir uns bei allen Athletinnen und Athleten sowie den Zuschauern vor Ort für ihr Verständnis und ihre Unterstützung zur Umsetzung unseres Hygienekonzeptes.